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Warum kommen Tiere ins Tierheim?

In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die häufigsten Gründe an, warum Tiere in Deutschland ins Tierheim kommen, und warum es sich lohnt, diesen Tieren eine zweite Chance zu geben.

Tierheime sind oft die letzte Zuflucht für Tiere, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Zuhause verloren haben. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die meisten Tiere in Tierheimen aufgrund von aggressivem Verhalten oder schwerwiegenden Problemen abgegeben werden. In Wirklichkeit gibt es viele verschiedene Ursachen, warum Tiere im Tierheim landen, und oft spielen äußere Umstände eine größere Rolle als das Verhalten des Tieres selbst. Wir haben euch die häufigsten Gründe hier aufgeführt, um für mehr Aufklärung zu sorgen:

1. Unüberlegte Anschaffungen

Ein häufiger Grund, warum Tiere in Deutschland im Tierheim landen, ist die unüberlegte Anschaffung. Viele Menschen entscheiden sich spontan für ein Haustier, ohne sich ausreichend über die Bedürfnisse, die Pflege und die Lebensdauer des Tieres zu informieren. Gerade während der Corona-Pandemie gab es einen Anstieg der Haustierkäufe, oft ohne langfristige Planung.

  • Herausforderung: Ein Hund braucht tägliche Spaziergänge, Bewegung und Erziehung, eine Katze benötigt Aufmerksamkeit, Spielzeug und Rückzugsorte. Wenn diese Bedürfnisse nicht bedacht werden, überfordern sich viele Halter schnell.
  • Folge: Die Tiere landen schließlich im Tierheim, weil der Halter mit der Verantwortung nicht zurechtkommt oder nicht mehr bereit ist, den Aufwand zu betreiben.

2. Veränderte Lebensumstände

Veränderungen im Leben eines Tierhalters sind eine der häufigsten Ursachen für die Abgabe von Haustieren. Dazu gehören Umzüge, finanzielle Schwierigkeiten, Trennungen oder der Verlust des Arbeitsplatzes.

  • Umzug: Viele Vermieter erlauben keine Haustiere, was besonders bei Mietwohnungen ein großes Problem darstellt. Bei einem Umzug in eine neue Wohnung oder in ein anderes Land kann es oft schwierig sein, das Tier mitzunehmen.
  • Finanzielle Probleme: Haustiere verursachen laufende Kosten für Futter, Tierarztbesuche und Pflege. Wenn finanzielle Schwierigkeiten auftreten, sehen sich einige Besitzer gezwungen, ihr Tier abzugeben.
  • Trennung oder Scheidung: Bei Trennungen ist oft unklar, wer sich um das Haustier kümmern soll, was dazu führt, dass das Tier ins Tierheim gegeben wird.
  • Krankheit oder Tod: Manchmal sind Halter gesundheitlich nicht mehr in der Lage, sich um ihr Tier zu kümmern, oder es gibt keine Angehörigen, die sich nach dem Tod des Besitzers um das Tier kümmern können.

3. Überforderung mit dem Verhalten des Tieres

Manche Tiere kommen ins Tierheim, weil ihre Besitzer mit dem Verhalten des Tieres nicht zurechtkommen. Das kann an mangelnder Erziehung, falscher Haltung oder einfach an fehlendem Wissen über die Bedürfnisse des Tieres liegen.

  • Verhaltensprobleme: Hunde, die nicht ausreichend sozialisiert oder falsch erzogen wurden, entwickeln manchmal Verhaltensprobleme wie übermäßiges Bellen, Aggression oder Ängste.
  • Haltungsfehler: Eine Katze, die in einer zu kleinen Wohnung lebt oder nicht genug Beschäftigungsmöglichkeiten hat, kann Verhaltensauffälligkeiten zeigen wie Unsauberkeit oder zerstörerisches Verhalten.
  • Fehlendes Training: Ohne Geduld und die Bereitschaft, in Training und Erziehung zu investieren, geben manche Halter auf und entscheiden sich, das Tier abzugeben.
Cat in Animal Shelter

4. Ungeplante Vermehrung

Trotz Aufklärung und den verfügbaren Möglichkeiten zur Kastration gibt es immer noch zahlreiche Fälle ungeplanter Vermehrung. Gerade Katzen, die frei herumlaufen, vermehren sich oft unkontrolliert.

  • Katzenpopulation: In Deutschland gibt es viele streunende Katzen, die oft nicht kastriert sind und sich unkontrolliert vermehren. Die Folge ist, dass viele dieser Tiere im Tierheim landen, wenn sich niemand um die Jungtiere kümmern kann.
  • Privatvermehrung: Manche Menschen unterschätzen die Verantwortung, die mit einem Wurf junger Tiere einhergeht, oder planen, junge Tiere zu verkaufen, finden aber keine Abnehmer.

5. Tierwohl und Tierschutz

Nicht alle Tiere kommen aus privaten Haushalten ins Tierheim. Ein Teil der Tiere wird durch Tierschutzorganisationen gerettet, weil sie aus schlechten Haltungsbedingungen stammen oder einfach ausgesetzt wurden.

  • Ausgesetzte Tiere: Leider kommt es immer wieder vor, dass Tiere einfach ausgesetzt werden, wenn die Besitzer sie nicht mehr haben wollen. Diese Tiere werden dann oft von Tierschützern gefunden und ins Tierheim gebracht.
  • Beschlagnahmungen: In Fällen von Vernachlässigung oder Misshandlung werden Tiere durch die Behörden beschlagnahmt und in Tierheime gebracht, um ihnen eine bessere Chance auf ein neues Zuhause zu geben.

6. Unwissenheit über die Bedürfnisse des Tieres

Viele Tiere landen im Tierheim, weil die Besitzer die Bedürfnisse des Tieres falsch einschätzen oder sich im Vorfeld nicht ausreichend informieren. Besonders exotische Tiere, die eine spezielle Haltung erfordern, sind hiervon betroffen.

  • Beispiel Hunde: Manche Rassen brauchen besonders viel Bewegung, geistige Beschäftigung oder spezifische Ernährung. Wenn dies nicht berücksichtigt wird, führt es zu Problemen.
  • Beispiel Katzen: Katzen sind oft Einzelgänger, benötigen jedoch Rückzugsorte und Beschäftigungsmöglichkeiten. Ein Katzenbaum oder ausreichend Spielzeug sind essenziell.

Fazit: Ein Tierheim ist kein Endstation, sondern eine Chance auf einen Neuanfang

Tiere kommen aus vielen verschiedenen Gründen ins Tierheim, aber das bedeutet nicht, dass sie problematisch oder „schwierige Fälle“ sind. Die meisten Tiere warten einfach auf eine zweite Chance – auf ein Zuhause, das ihnen Liebe, Zeit und Verständnis gibt. Ein Besuch im Tierheim zeigt, wie viele liebenswerte Tiere es dort gibt, die nur auf einen neuen Lebensabschnitt warten.

Adoptieren statt kaufen ist daher nicht nur eine Möglichkeit, einem Tier eine zweite Chance zu geben, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Tierschutz. Viele Tiere im Tierheim sind bereits geimpft, kastriert und tierärztlich untersucht – ein Vorteil für zukünftige Besitzer. Mit etwas Geduld, Liebe und Verständnis können aus Tierheimtieren wundervolle Begleiter werden, die einem das Leben auf eine ganz besondere Weise bereichern.

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